Die Ausbildung als ErnährungsberaterIn zu absolvieren, war früher für VegetarierInnnen praktisch unmöglich. Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Heute ist es auch für VeganerInnen möglich, die Ausbildung zu absolvieren.
Studium in Ernährung und Diätetik
ErnährungsberaterInnen verfügen über ein abgeschlossenes Bachelor-Studium in Ernährung und Diätetik. Sie tragen den Titel BSc in Ernährung und Diätetik oder bei altrechtlichem Abschluss dipl. Ernährungsberater/in HF. Das vierjährige Studium wird zu zwei Dritteln an einer anerkannten Schweizer Fachhochschule und zu einem Drittel in Praxismodulen in unterschiedlichen Einrichtungen absolviert.
Früher wurde die Ausbildung von Höheren Fachschulen durchgeführt. Damals wurden VegetarierInnen gemieden und es war im Kochunterricht Pflicht, Fleisch zuzubereiten und zu probieren. Seit 2007 wird die Ausbildung nun von Fachhochschulen durchgeführt. Die vegane beziehungsweise vegetarische Lebensweise gilt heute nicht mehr als Ausschlusskriterium für das Studium. Allerdings wird nach wie vor gelehrt, z.B. Kinder nicht vegan zu ernähren. Ausserdem muss man bereit sein, tierische Produkte zu empfehlen und lernen, diese zuzubereiten.
Aktuelle Informationen über die Ausbildung finden Sie beim Schweizerischen Verband der ErnährungsberaterInnen.
Für AbsolventInnen eines Bachelor-Studiums in Ernährung und Diätetik bietet sich das ernährungstherapeutisch ausgerichtete Master-Studium in Ernährung und Diätetik an. Den Masterstudiengang gibt es seit September 2019.
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Alternative Ausbildungsmöglichkeiten
Welche Ausbildungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet stehen den VegetarierInnen und insbesondere VeganerInnen sonst noch offen? Wir haben uns umgesehen:
Ecodemy
Als Fachfernschule für Ernährung und Gesundheit bietet ecodemy wissenschaftlich fundierte und staatlich geprüfte Aus- und Fachfortbildungen an. Ihr Schwerpunkt liegt hierbei auf der pflanzenbasierten Ernährung. Folgende Aus- und Fachfortbildungen werden angeboten: Vegane Ernährungsberaterin bzw. veganer Ernährungsberater, vegane Ernährung für SportlerInnen, vegane Ernährung – Weiterbildung für Fachkräfte, vegane Ernährung für Mutter und Kind.
Die Kurse und Prüfungen finden ausschliesslich online statt. Die Zulassungsbedingungen sind je nach Aus- und Weiterbildung unterschiedlich. Um die Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin bzw. zum veganen Ernährungsberater erfolgreich abzuschliessen, ist ein mittlerer Schulabschluss erforderlich. Die Abschlussprüfung ist frühestens nach 5 Monaten möglich.
Übrigens: Als-Swissveg-Mitglied erhalten Sie 5% Rabatt auf die Studiengebühren des Fernstudiums vegane Ernährungsberaterin bzw. veganer Ernährungsberater.
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Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB)
Der Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) hat in verschiedenen europäischen Ländern Mitglieder. Die UGB-Lehrgänge finden zur Zeit ausschliesslich in Deutschland statt.
Die Ausbildung zur Gesundheits-Trainerin bzw. zum Gesundheits-Trainer im Bereich Ernährung erfolgt in vier Wochenseminaren. Angesprochen werden mit dieser Ausbildung vor allem Personen ohne ernährungswissenschaftliches Studium. Sie stellt aber auch eine gute Ergänzung für HauswirtschaftslehrerInnen und DiätassistentInnen dar. Die UGB bietet zu verschiedenen anderen Bereichen Aus- und Weiterbildungen an, darunter FachberaterIn Vegane Ernährung oder FastenleiterIn.
Diese Ausbildung kennt keine Zulassungsbeschränkungen (ausser Anzahl Personen) und steht allen offen. Nach erfolgreicher Ausbildung ist man verpflichtet, mind. 14 Stunden pro Jahr an einer von der UGB anerkannten Fortbildung teilzunehmen.
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Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB)
Die Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) e.V. wurde bereits 1978 von Dr. med. Max Otto Bruker gegründet und hat damals den Begriff des Gesundheitsberaters geprägt.
Die Ausbildung zur Gesundheitsberaterin bzw. zum Gesundheitsberater GGB dauert zwischen 1.5 und 2 Jahren. Es müssen vier Seminare von jeweils einer Woche in Lahnstein (Deutschland) besucht werden. Hinzu kommt das Fernstudium, das nebst dem verarbeiten des Erlernten dem Studium der Pflichtlektüre (meist Bücher von M. O. Bruker) dient.
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